Das Motto: In The Mean Time


Die Zeit der Corona-Pandemie entzieht sich weltweit der Messbarkeit. Jeder Status Quo, egal, ob privat, ökonomisch oder politisch ist nur das: eine Momentaufnahme, bar jeder Vergleichsmöglichkeit. Sie ist eine Zwischenzeit, in der Vergangenheit und Zukunft gleichermaßen ruhen. Pläne von gestern sind ebenso hinfällig wie Pläne für morgen.
Wir hängen fest ‘In The Mean Time’, im Jetzt, der Zeit zwischen Prä- und Post-Corona.

Die Auswirkungen dieser Plan- und Handlungsunfähigkeit sind dramatisch sowohl für die Gemeinschaft, als auch für den Einzelnen.
Während Manche zu unmittelbarem und also teils planlosem Handeln gezwungen werden, verharren Andere im unfreiwilligen Nichtstun. Fragen nach Gerechtigkeit ergeben sich aber nicht nur daraus, sondern auch aus Prioritätensetzungen bei finanziellen Hilfen, Ge- und Verboten oder Impfhierarchien. Die Zeit der Pandemie spaltet die Gesellschaft im Kleinen wie im Großen. Solidarität – was war das doch gleich? Es ist so gesehen nicht nur eine „Meantime” – eine Zwischenzeit, sondern auch eine „Mean Time” – eine maximal unerfreuliche, miese Zeit.
Trotzdem wäre die re:publica nicht die re:publica, wenn wir – „In The Mean Time” – nicht auf unsere Kreativität und unseren Optimismus, sowie den Blick auf das Wesentliche setzen könnten.
Bevor wir im nächsten Jahr gemeinsam mit euch wieder eine analoge re:publica (und die 15. Ausgabe!) feiern können, kehren wir unter dem Motto „In The Mean Time“ vom 20.-22. Mai 2021 mit einer digitalen Ausgabe zurück.

Was hat sich „In The Mean Time“ verändert, welche Themen sind – abseits der Pandemie – aktueller denn je (geblieben) und wie geht es jetzt und in Zukunft weiter? Wir schauen in die Tiefe, auch auf das, was außerhalb der Schlagzeilen und übergeordneter Strukturen passiert. Welche dringenden Debatten sind vielleicht sogar aus den News verschwunden oder schaffen es erst gar nicht hinein? Wie steht es etwa um den Klimawandel oder die Situation von Geflüchteten? Welche ganz persönlichen Geschichten werden „In The Mean Time“ geschrieben, im „echten” Leben und abseits dessen, was „da oben” diskutiert wird? 

Auf der re:publica 2021 möchten wir beide Seiten der Pandemie beleuchten, die mehr als jede Krise offensichtlich gemacht hat, was eine Gesellschaft 2021 nicht nur in der Zwischenzeit, sondern auch „im Danach” braucht – und was nicht (mehr).